Sportverein Ramlingen – Ehlershausen
Susann und Manfred Walter
Manfred Walter
Manfred Walter und Cotton Eye Joe siegen auf der Grasbahn in Heide
Seit 1. Oktober 2001 sponsert die Albers Wett- annahmen GmbH den Trabrennfahrer und –trainer Manfred Walter (46) aus Alveslohe, nördlich von Hamburg.. Manfred Walter gehört seit vielen Jahren nicht nur zu den erfolgreichsten Trabrennfahrern in Norddeutschland, sondern zu den top ten Deutschlands.
Auf den zahlreichen Grasbahnen zwischen Kiel und Drensteinfurt, die nur im Sommer veranstalten, ist er sogar der ungekrönte König. Derzeit stehen rund 40 Traber in seiner Obhut, mindestens dieselbe Anzahl kommt noch an Startpferden hinzu, die von ihren Besitzern zuhause vorbereitet, aber von Manfred Walter im Rennen gefahren werden.
Nach Ablegung des Abiturs verspürte Manfred Walter Ende der 70er-Jahre allerdings zunächst noch keine Lust, den Beruf seines als Traber- trainer erfolgreichen Vaters Carl-Heinz zu erlernen. Er beließ es bei der Amateur- fahrerlizenz und begann stattdessen in Hamburg eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann.
Schnell zeigte sich jedoch, dass acht Stunden im Büro für „Manni“, wie er überall gerufen wird, nicht der geeignete Tagesablauf waren, so dass er die Ausbildung schon wenige Monate später wieder abbrach und 1979 doch bei seinem Vater eine „Lehre“ anfing.In der Folgezeit waren „Calli“ und „Manni“ im norddeutschen Trabrennsport ein sehr erfolgreiches Team.
Schon 1985 wurde die Trainerprüfung abgelegt und 1987, nach dem Tod seines Vaters, übernahm Manfred Walter die Trainieranstalt in alleiniger Regie.
Seitdem ging es u.a. mit zwei Bahnchampionaten in Elmshorn weiter bergauf, bereits 1999 gelang der 1.000 Sieg im Sulky, derzeit wird Nr. 1.500 angepeilt. Dabei sind die rund 500 Siege auf Grasbahnen nicht einmal mitgezählt, denn diese werden vom Traberverband aus nur schwer nachvollziehbaren Gründen offiziell nicht anerkannt. 2003 waren es per 1. Dezember 91 Saisonerfolge, so dass die für einen Spitzenfahrer ein Muss darstellenden 100 Jahressiege bis zum Jahresende noch erreicht und überschritten werden sollten. Dass es aber überhaupt hinsichtlich dieser magischen Grenze knapp werden könnte, hat einen sehenswerten blonden Grund und stört Manfred Walter deshalb auch nicht im geringsten:
Seit zwei Jahren ist nämlich Ehefrau Susann als Amateurfahrerin tätig, die mit großem Erfolg agiert und in dieser Saison auf dem besten Weg zum norddeutschen Championat ist. Für sie stand vor wenigen Tagen Sieg Nr. 100 an, und in Deutschland ist sie aktuell die Nr. 3 unter den Amateuren. Eine derartige Karriere, die stets mit dem Begriff „shooting star“ in Verbindung gebracht wird, hat es im Trabrennsport nicht allzu oft gegeben.
Seit 1. Oktober 2003 fährt Susann Walter ebenfalls in einem Werbedress der Albers Wettannahmen, womit unseres Wissens eine einzigartige Kombination hergestellt ist.
Neben den zahlreichen Siegen im Sulky gelangen der gelernten Arzthelferin, die aufgrund ihrer Ausbildung im Dressur- und Springsport nicht von ungefähr als stilistisch beste Reiterin im Norden gilt, etliche Treffer in den von vielen Veranstaltern wiederentdeckten Trabreiten.
Doch Manfred Walter, der falls nötig vor jedem Rennen taktische Tipps gibt und Susann in jeder Hinsicht unterstützt, hat nicht nur das Talent seiner Gattin entdeckt und gefördert, er gilt genau wie früher sein Vater auch als hervorragender Ausbilder von Nachwuchsfahrern. Schon immer bekamen die „Lehrlinge“ bei Walters ihre Chancen im Rennen, und ganz aktuell konnte wieder einmal ein großer Erfolg gefeiert werden. Cathrin Gramer, 19 Jahre jung und auf dem Hof in Alveslohe beschäftigt, gewann Mitte November das auf den bayerischen Bahnen in München, Pfaffenhofen und Straubing ausgetragene „Lehrlings-Masters“ gegen Konkurrenten aus den übrigen Trainingszentralen. Gleichzeitig legte sie mit ihrer persönlichen Top-Leistung den Grundstein für den Sieg des norddeutschen Trios in der Teamwertung, wo die Süd- und Westdeutschen ebenso keine Chance hatten wie die Berliner.
Im Gegensatz zu den Galoppern, die es mitunter in den Wintermonaten ruhiger angehen lassen, hat das Rennjahr für Susann und Manfred Walter 12 Monate. Trabrennen finden in Deutschland an jedem Tag der Woche statt, auch im Norden ist man mit zweimal pro Woche Hamburg-Bahrenfeld und einmal Elmshorn als Aktiver gut ausgelastet. Erst Recht, wenn der Erfolg da ist- und derzeit können sich die Walters über Zuspruch nicht beklagen.
Die Boxen in Alveslohe sind voll, einige Anfragen mussten sogar abschlägig beschieden werden. Und selbst die Medien, in punkto Pferderennen sonst nicht gerade aktiv, haben das trabende Ehepaar entdeckt. Einem Studiotermin beim TV-Sender Hamburg 1 folgten Aufnahmen für N 3 auf dem heimischen Hof, und das Magazin „Stern“ war auch schon da.