Jagdrennen führen über feste Hindernisse (Hochsprünge und Wassergräben) und dieses über eine Distanz von mindestens 3.000 m bis zu maximal 6.200 m. Einzige Ausnahme ist das berühmte englische „Grand National“, welches über eine Distanz von 7.200 m geht.
Hürdenrennen führen über mobile Hindernisse, welche aus Reisigbüschen bestehen. Die kürzeste Distanz im Hürdenrennen sind 2.600 m.
Flachrennen gehen über Distanzen von 1.000 m bis 4.200 m – in Frankreich sogar bis 4.800 m. Damit in einem Rennen nur Pferde mit vergleichbarem Leistungsvermögen antreten, wurden für Flachrennen verschiedene Ausgleichsklassen geschaffen.
Sowohl Hindernisrennen als auch Flachrennen können als Altersgewichtsrennen differenziert werden.
Bei Altersgewichtsrennen tragen die Pferde – je nach ihrem Alter – mehr oder weniger Gewicht. Die Berechnung dieses Gewichts wird verantwortlich durch die Trainer vorgenommen und richtet sich nach der Ausschreibung des Rennens.
Altersgewichtsrennen werden unterschieden in Aufgewichtsrennen, Verkaufsrennen oder Zuchtrennen.
Aufgewichtsrennen gehören zu den Altersgewichtsrennen und umfassen alle Rennen (also sämtliche Flach- und Hindernisrennen) bei denen das vom Pferd zu tragende Gewicht davon abhängig ist, wie viele Plazierungen dieses bereits erzielt hat. Bei einem Rennen holen jeweils die ersten vier Pferde Gewinngelder für den Stall ein, also anders als beim Wettenden, für den meistens nur die ersten drei Plazierungen zählen.
Listenrennen oder “listed races” sind international ausgeschriebene Rennen, die sowohl deutschen wie auch ausländischen Startern offen stehen. Diese stehen in der Einordnung unter den Grupperennen, sind jedoch für dort platzierte Pferde ein Prädikat. Äußeres Kennzeichen dieses Prädikats ist das “Blacktype”.
Blacktype bezeichnet den Fett- bzw. Schwarzdruck in der Ahnentafel eines Pferdes (Pedigree). Durch Siege bei Blacktype-Rennen lassen sich solche hervorgehobenen Eintragungen in wichtigen Zuchtlisten, Klassifizierungen und Auktionskatalogen erzielen. Diese “fett gedruckten” Referenzen erhöhen den Wert eines Rennpferdes enorm. Daher sind diese Rennen vor allem für die Züchter besonders wichtig.
Eine besondere Form des Aufgewichtsrennens ist das Gruppenrennen, aufgrund seines internationalen Anspruchs.
Die europäische Rennsportkommission teilt die großen Rennen in drei Gruppen, wobei die oberste Klasse die Gruppe 1 ist. Die Gewichte, die ein Galopper bei einem Gruppenrennen tragen muss, richten sich ausschließlich nach der Zahl seiner Siege.
Zur Gruppe 1 gehören z.B. das „Deutsche Derby“ oder der „Prix de l’arc de Triomphe“. Die Sieger beider Rennen bekommen demnach das gleiche Gewicht in den Sattel.
Verkaufsrennen gehören zu den Altersgewichtsrennen und haben einen ganz besonderen Reiz, da das Siegerpferd nach dem Rennen versteigert wird. Interessant ist, dass dabei das zu tragende Gewicht der startenden Pferde durch den vom Eigentümer festgelegten Mindestpreis bestimmt wird.
Ein Pferd mit einem Mindestpreis von angenommen 3.000 Euro hat also wesentlich weniger Gewicht zu tragen als beispielsweise ein Pferd mit einem Mindestpreis von 7.500 Euro. Der Ausgang des Rennens hängt daher maßgeblich vom Einschätzungsvermögen der Eigentümer in die Leistungsfähigkeit ihrer Pferde ab.
Nicht selten kommt es vor, dass der Besitzer des siegreichen Pferdes sich von seinem Pferd doch nicht trennen mag und sein eigenes Pferd wieder zurückkauft. Ein wahrer Pferdeliebhaber!
Zuchtrennen sind Flachrennen, in denen alle Pferde eines Jahrgangs das gleiche Gewicht tragen. Lediglich die Stuten tragen grundsätzlich 2 kg weniger (sog. Stutenerlaubnis). Sinn und Zweck der Zuchtrennen ist es, die besten und beständigsten Pferde eines Jahrganges zu ermitteln.
Sowohl Hindernisrennen als auch Flachrennen können als Ausgleichsrennen differenziert werden.
Bei einem Ausgleichsrennen wird von einem Ausgleicher festgesetzt, wieviel Gewicht jedes Pferd beim Rennen tragen muss. Ein sogenanntes Generalausgleichsgewicht (GAG) erhält ein Pferd nach dem ersten Sieg oder – bei Sieglosigkeit – nach fünf Starts. Dadurch soll erreicht werden, dass möglichst alle startenden Pferde die gleiche Gewinnaussicht haben.
Selbstverständlich starten in einem Ausgleichsrennen nur solche Pferde, die bezüglich ihres Leistungsvermögens vergleichbar sind. Aus diesem Grunde wurden sowohl für Flach- als auch für Hindernisrennen sog. Ausgleichsklassen geschaffen.
Ausgleichsklassen für Flachrennen
Ausgleichsklasse I: sehr gute Pferde
Ausgleichsklasse II: gute Pferde
Ausgleichsklasse III: durchschnittliche Pferde
Ausgleichsklasse IV: Pferde mit geringem Leistungsvermögen
Ausgleichsklassen für Hindernisrennen
Ausgleichsklasse G: gute Pferde
Ausgleichsklasse M: Pferde mit mittlerem Leistungsvermögen
Ausgleichsklasse U: Pferde der unteren Klasse
Allgemeiner Ausgleich: für gute und sehr gute Pferde
Natürlich bedeutet eine Einstufung in eine der Ausgleichsklassen keineswegs, dass ein Pferd sich nicht verbessern oder verschlechtern kann. Dieses ist von den erzielten Leistungen in der entsprechenden Klasse abhängig.